90 Jahre Hilcona: von Gemüsekonserven zur Ultrafrische

Rasch kamen auch Bohnen, Spinat und Zwetschgen in die Dosen. Was das von Toni Hilti gegründete Unternehmen von Beginn an auszeichnete, war ein Gespür für die Kundenwünsche der Zeit. In einer von Nahrungsmittelknappheit geprägten Gesellschaft war die Konserve ein Garant für Versorgungssicherheit und Haltbarkeit.
Als die Scana Konservenfabrik 1973 schliesslich in Hilcona umbenannt wurde, hatten sich beide Standbeine – Konserven und Tiefkühlprodukte – bereits etabliert. Das dritte kam mit der Einführung von Frische-Produkten zehn Jahre später hinzu. Die zunehmende Verbreitung von Kühlschränken in Privathaushalten eröffnete neue Möglichkeiten für die Lagerung und den Konsum frischer Lebensmittel. Da Hilcona bereits grosses Know-how in der Produktion von Dosenravioli und Tiefkühlpasta besass, lag es nahe, sich auch im Frische-Segment auf Pasta zu fokussieren.
Erfolgreicher Vorreiter
Erneut mit der Zeit gehend, startete Hilcona 1993 mit der Herstellung von kühlfrischer Pizza. Durch die Übernahme von zwei Pizzafabriken hatte das Unternehmen auf einen Schlag fast 100 Prozent Marktanteil in diesem Segment in der Schweiz.
Ende der 1990er-Jahre bündelte es die Produktion in der neuen Pizzafabrik in Orbe. Inzwischen hatten sich kühlfrische Produkte wie Pasta, Pizza und Saucen zum wichtigsten Geschäftsbereich für die Schaaner entwickelt – getragen vom Trend zu alltagstauglichen, schnell zubereitbaren Mahlzeiten mit frischen Zutaten. Zu den Einflussfaktoren gehörten unter anderem veränderte Familienstrukturen, die zunehmende Erwerbstätigkeit und ein urbaner Lebensstil.

Neue Wege mit starker Innovationskraft
Den nächsten Schritt machte Hilcona mit dem Einstieg in die Herstellung von ultrafrischen Produkten ab 2002. Innerhalb weniger Stunden werden so seither unter anderem frisch belegte Sandwiches an Tankstellen und Kioske in der ganzen Schweiz geliefert. Damit reagierte Hilcona auf die steigende Nachfrage nach genussvollen und qualitativ hochwertigen To-go-Produkten.
Auch auf dem Markt der Fleischersatzprodukte nimmt Hilcona eine Vorreiterrolle ein. Neben der Tofuherstellung sorgt unter anderem das interne Start-up «The Green Mountain» seit 2019 mit veganen Fleischersatzprodukten dafür, dass Hilcona zu den führenden Veggie- Herstellern in der Schweiz gehört.
Mit diesem Schritt erschliessen sich die Liechtensteiner eine neue Zielgruppe: Menschen, die Wert auf Nachhaltigkeit, Gesundheit und bewussten Konsum legen. Und wir dürfen gespannt sein, welches Kapitel in ihrer Erfolgsgeschichte sie als Nächstes aufschlagen.