Gemeinsam durch eine herausfordernde Zeit

Die Coronapandemie hat die ganze Welt in Atem gehalten und uns alle vor neue Herausforderungen gestellt. Auch die Bell Food Group musste sich mit dieser ungekannten Situation auseinandersetzen. Verschiedene Mitarbeitende aus der ganzen Gruppe erzählen, wie sie mit dieser Situation umgegangen sind.

Kathrin Färber Leiterin Prozessengineering (TOP BPM)bei Bell in Zell (CH)

«Normalerweise begleite ich im Rahmen von TOP BPM Fokusprojekte, baue 5S aus, entwickle die Sitzungsstrukturweiter und unterstütze Prozessoptimierungen. Corona hat meinen Alltag allerdings stark verändert: Mit den erhöhtenProduktionsmengen lagen die Prioritäten ganz klar darin, das Tagesgeschäft in der Produktion zu meistern und denTOP BPM-Standard beizubehalten. Die laufenden Projekte mussten deshalb warten. Ich suchte mir daher neue Arbeitsfelder, in denen ich den Betrieb unterstützen konnte, beispielsweise bei der Umsetzung der Coronamassnahmen. Andere Projekte konnte ich aus dem Homeoffice bearbeiten.

Ausserdem war ich froh um meine Zielplanung; damit fiel es mir leicht, Projekte, die nun warten mussten, neu zu koordinieren. Mittlerweile hat sich die Lage wieder etwas beruhigt, und ich kann meine normalen Tätigkeiten wieder aufnehmen.»

Krzysztof Więcław Betriebsleiter bei Bellin Niepołomice (PL)

«Als das Coronavirus in Polen auftauchte, musste ich das Management des Betriebsan die neue Realität anpassen. Quasi über Nacht waren die normalen Abläufe im Betriebbedroht. Wir riefen einen Krisenstab ins Leben und legten gemeinsam fest, woMassnahmen nötig waren, um die neuen Vorschriften und Beschränkungen einhaltenzu können. Bei vielen Massnahmen standen der Schutz der Mitarbeitenden und dieMinimierung eines Verbreitungsrisikos im Fokus. Diese Krise hat mir nochmal bestätigt, dass meine Kollegen nicht nur erfolgreich sind,sondern dass ihr Engagement für die Suche nach optimalen Lösungen von unschätzbaremWert ist. Dass wir diese schwierige Zeit erfolgreich meistern werden, ohne aufzugebenund immer mit der Lösung im Blick, verdanke ich meinem Team!»

Stefan Potgeter Leitung Zentrale Dienste bei Bell in Seevetal (DE)

«Die aktuelle Situation ist eine enorme Herausforderung für uns alle. Nach den doch gravierenden Veränderungen im Hinblick auf den Wegfall der Wurst- und Convenience-Werke und die damit verbundenen Reorganisationen vieler Abteilungen war dies eine Bewährungsprobe für die gesamte Organisation.

Trotz der räumlichen Trennung durch Homeoffice machen wir uns die diversen technischen Hilfsmittel zunutze.Es zeigte sich, dass gerade Videokonferenzen sehr diszipliniert abgehalten wurden und trotzdem alle Spass an der Arbeit hatten. Dennoch, gerade der geringere persönliche Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen fehlt uns doch sehr. 

Zu Beginn mussten wir uns zudem unter anderem an die veränderten Bedingungen bei der Warenversorgung gewöhnen und die Mengen anpassen oder die teilweise extrem schwankenden Bestellungen bewältigen. In enger Abstimmung mit der Produktion und den anderen Abteilungen haben wir die Herausforderung jedoch gemeinsam gemeistert und sind bis heute immer lieferfähig geblieben.

Ich bin besonders stolz, dass wir neben dem Erhalt des Tagesgeschäfts auch ausserordentlich viele Projekte weiterverfolgen,zum Beispiel im Rahmen von TOP BPM, in der Produktentwicklung, in der Technik, im Energiemanagementoder bei Bauprojekten. Hier zeigt sich, wie stringent alle das gleiche Ziel verfolgen und dennoch ihre persönliche Note einbringen!»

Sadat Shaqiri Vorsitzender des Betriebsrates bei Hubers Landhendl in Pfaffstätt (AT)

«Die letzten Monate waren für alle eine Herausforderung,privat und beruflich. Als Betriebsrat und Abteilungsleiterin der Zerlegung achte ich regelmässig auf die Einhaltung der Schutzmassnahmen. Wir gehen abwechselnd in die Pause, um die Personenzahl in der Kantine so gering wie möglich zu halten.

Für die Produktion ist es eine Herausforderung, dass Produktionslinien immer besetzt sein müssen. Die Pausenzeiten einzuhalten, ist deshalb enorm wichtig. Die erste Schicht fangen wir generell eine Stunde früher an, um zwischen den zwei Produktionsschichten keine zwischen menschlichen Berührungspunkte zu haben. Wir stehen daher alle eine Stunde früher auf – und um 14 Uhr gibt es eine Stunde Produktionsstillstand.

Seit einiger Zeit werden wir alle nach dem Urlaub und im Krankheitsfall auf COVID-19 getestet, um einen Eintragin die Firma zu verhindern. Für mich als Betriebsrat und Mitarbeiter ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam helfen,dieses Virus zu bekämpfen. Gemeinsam schaffen wir das!»

V. l. n. r.: Ambre Savoy, Nicolas Perret,Modi Ide, Fabrice Perignon,Frédérica Gueissaz von Sylvain & COin Essert-sous-Champvent

«Das Coronavirus hat keine Chancegegen uns! Dank den Schutzmassnahmenkonnten wir während derKrise gelassen bleiben. Unser Arbeitgeberhat alles getan, um unsvor dieser Pandemie zu schützen.

Unsere tägliche Arbeit hat sich nichtverändert, aber die Atmosphäre hatsich durch die soziale Distanzierungverändert. Wir alle respektieren dieneuen Regeln, tragen Masken unddesinfizieren regelmässig unsereHände. Alle heiklen Stellen werdenregelmässig desinfiziert.»

Christine Dehnert Leiterin der Kantine bei der Süddeutschen Truthahn AG in Ampfing (DE)

Die letzten Monate waren eine herausfordernde Zeit. Im März wurde unsere Kantine als Schutzmassnahme umgehend geschlossen. Die «neu gewonnene» Zeit wussten wir allerdings gut zunutzen. Als in den darauffolgenden Tagen die Bestellungen stark anstiegen, halfen zwei Mitarbeiterinnen aus meinem Team beispielsweise in der Verpackung und im Kartonlager aus, um das gestiegene Volumen besser bewältigen zu können. Wir kümmerten uns um das regelmässige Desinfizieren der Türklinken und der Schreibtische in der Verwaltung und der Tische in den Aufenthaltsräumen.

Als in unserem Betrieb als Schutzmassnahme alle Mitarbeitenden auf Corona getestet wurden, fanden die Tests in der Kantine statt – dabei konnte ich die Behörden mit der internen Organisation federführend unterstützen. Weiter konnten wir Projekte umsetzen, für die wir vorher nicht die Zeit gefunden hatten: Wir strukturierten die Umkleideräume um und reinigten sie von Grund auf. Weiter ging es in der Kantine. Auch diese reinigten wir von Grund auf und verpassten ihr einen neuen Anstrich. Dafür hätten wir normalerweise einen externen Maler geholt – aber so hatten wir die Gelegenheit,selbst zu streichen und die Kantine zu verschönern.

Zwischenzeitlich wussten wir nicht, ob die Kantine in naher Zukunft wieder öffnen und was das für unseren Arbeitsplatz bedeuten würde. Aber mit dem neuen Hygienekonzept, das ich mit Unterstützung unseres Qualitätsmanagements ausgearbeitet habe, durften wir die Kantine im Juli wieder öffnen und konnten unsere Kolleginnen und Kollegen wieder willkommen heissen!

Sinuhe HofstetterWerkleiter bei der Hilcona Taste Factory in Landquart (CH)

«Wir hatten einen unsichtbaren Gegner, der von China via Italien ins Tessin immer sichtbarer wurde und die Mitarbeitenden im Werk veränderte. Die Mitarbeitenden hatten Fragen, die normalerweise vom Hausarzt beantwortet werden und nicht vom Werkleiter. Von ‹Das ist doch alles übertrieben› bis hin zu ‹Ich habe Angst, dass ich oder meine Angehörigen daran sterben können› war die Spannweite der täglichen Meinungen sehr unterschiedlich. Durch den täglichen Abgleich mit dem Vertrieb und flexible Improvisation der kompletten Wertschöpfungskette ist es uns als Team Hilcona gelungen, gemeinsam mit den Kunden eine zielorientierte Lösung zu erarbeiten. 

Mit dem grossen Engagement der Mitarbeitenden der Hilcona Taste Factory, die sich täglich den neuen Rahmenbedingungen angepasst haben, konnten die zusätzlichen Herausforderungen hervorragend gemeistert werden. Dank den bereits hohen geltenden Hygienerichtlinien in der Lebensmittelbranche und den gemeinsam erarbeiteten Zusatzmassnahmen konnte eine grosse Sicherheit ausgestrahlt und geschaffen werden. Viele individuelle Gespräche und die tägliche Präsenz der Vorgesetzten reduzierten die Angst und verhalfen, den unsichtbaren Gegner sichtbarer zu machen.»

Roland Vrecko Leiter Produktion TK bei Bell in Oensingen (CH)

«In der TK-Abteilung haben wir den Lockdown sehr deutlich gespürt. Einen Teil der Linien, auf denen zum Beispiel Gastroware produziert wird, mussten wir abschalten. Bei anderen Linien kam von heute auf morgen eine enorme Mehrmenge dazu. In der Folge gab es beispielsweise Samstagsarbeit. Am deutlichsten ist die Nachfrage nach Hackfleischprodukten angestiegen. Hier war zu sehen, dass die Leute zu Hause mehr selbst kochten – und mit Hackfleisch ist das sehr einfach. Die Mitarbeitenden waren anfangs etwas verunsichert, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Ein weiterer Faktor waren die Risikogruppen. Hier war es zu Beginn nicht einfach, die 2-Meter-Regel zu garantieren. Die Mitarbeitenden sind nach anfänglichen Startschwierigkeiten sehr gut mit der Situation umgegangen und waren auch sehr flexibel.»

Reinhard Gassner Betriebsleiter Eisberg in Marchtrenk (AT)

«Die Auswirkungen der Coronapandemie sind natürlich auch in Österreich und somit ebenso an unserem Standort in Marchtrenk spürbar. Durch die unmittelbare Einleitung aller notwendigen Massnahmen sowie zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen haben wir sehr schnell auf diese Krise reagieren können. Wir sind sehr froh, bis dato keinen einzigen bestätigten Coronafall an unserem Standort zu verzeichnen, und danken nochmals allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die vorbildliche Einhaltung aller getroffenen Massnahmen und Sicherheitsvorkehrungen.»

Diana Riedel Bezirksleiterin Food Service Aussendienst bei Hugli in Radolfzell (DE)

«Mit Beginn der Coronazeit entstand für uns alle eine völlig neue und ungewohnte Situation. Nicht mehr zu unseren Kunden zu fahren und diese telefonisch zu betreuen, war für mich und meinen Kollegen eine neue Herausforderung. Durch intensive Vorbereitung der Kundengespräche per Telefon konnten wir den Kundenkontakt sehr gut aufrechterhalten, aber der Besuch vor Ort ist damit nicht zu ersetzen. Weiter konnten wir die Zeit gut nutzen, um administrative Sachen zu bearbeiten, zum Beispiel um Kundendaten zu aktualisieren oder Tourenplanungen zu optimieren, um nach der Krise gut vorbereitet zu starten. Zusätzlich haben wir wöchentliche Telkos zu den unterschiedlichsten Themen durchgeführt, so etwa eine Excel-Auffrischung. 

Von diesen Schulungen konnte jeder Einzelne für die Zeit nach dem Lockdown profitieren. Aufgrund der Lockerungen bin ich und auch meine Kunden wieder sehr froh, persönlich wieder vor Ort sein zu können.»

Gabriela Boldeanu Leiterin Qualitat bei Eisberg in Pantelimon (RO)

«Wir haben keine grossen Veränderungen erlebt, schliesslich arbeiten wir seit langer Zeit mit strengen Hygienevorschriften. Masken, Einweghandschuhe, Spezialausrüstungen gehören für uns zum Alltag. Natürlich haben wir die Zahl der Kontrollen für bestimmte Punkte erhöht. Was die Gemeinschaftsräume, die Flure/Kantine betrifft, so haben wir die Gegenstände, die wir früher nur einmal am Tag gereinigt haben, öfter gereinigt. Wir desinfizieren auch die Türgriffe, die Schalter, die Schreibtische, die Gemeinschaftsräume, die Mikrowelle und so weiter. Für einen Lebensmittelherstelle wie Eisberg ist die Produktsicherheit von wesentlicher Bedeutung. 

Verfahren, die man nun auch in der Öffentlichkeit kennt, stellen in dieser Pandemie nur einen kleinen Teil der ‹Normalität› dar. Drei Dinge beweisen uns, dass das, was wir tun, richtig ist: das Vertrauen unserer Kunden, das Feedback der Verbraucher und die Audits.»

William Pandolfi Schichtleiter bei Ali-Big in Brivio (IT)

«Das Produktionsmanagement und auch das Einhalten der Distanzregeln funktioniert heute sehr gut. Es ist schade, dass wir die Arbeit nicht wie bisher – Schulter an Schulter – geniessen können oder ein gemeinsames Mittagessen im Team nicht möglich ist. Diese Massnahmen waren bisher aber notwendig – und sie haben funktioniert: Bis jetzt gab es in unserem Betrieb noch keinen Fall. Als die Lombardei, wo unser Betrieb liegt, zur Risikoregion erklärt wurde, hatten wir grosse Angst vor diesem unbekannten Virus und seinen Auswirkungen. Die Medien informierten widersprüchlich. Wir begannen sofort damit, Masken zu tragen, hielten Abstand und intensivierten mit der Hilfe einer externen Firma die Reinigung im Betrieb – und über die ganze Zeit konnten wir die Produktion aufrechterhalten.»

Roland Kalberer Leitung Kulinarik bei Hilcona in Schaan (FL)

«Die zahlreichen Einschränkungen am Arbeitsplatz waren für uns in der Küche ungewohnt, obwohl die Hygiene selbstverständlich immer schon zu unserem Alltag gehörte. Gerade beim Kochen und Degustieren hat die Maskenpflicht manche kuriose Situation hervorgerufen. Klar ist: Man war sicher bewusster, sensibler und fokussierter unterwegs. Grundsätzlich hat die Schweizer Regierung vieles gut gemacht. Das gilt auch für die Hilcona und den Pandemieführungsstab. Es wurden rechtzeitig wichtige Entscheidungen getroffen und wurde auch gut kommuniziert. Viel Mühe bereitet mir allerding zurzeit das Laissez-faire-Gefühl, das in grossen Teilen der Gesellschaft herrscht. 

Trotz allen wirtschaftlichen Herausforderungen hoffe ich, dass die wenigen positiven Aspekte dieser Zeit hängen bleiben und nachhaltig wirken.»


Patrik Keller Leiter PPS/Produktion Service und stellvertretender Betriebsleiter bei Hugli in Steinach (CH)


«Die Coronakrise war und ist für mich immer noch eine aussergewöhnliche, ungewisse, aber auch interessante Zeit, die sowohl beruflich als auch privat viel organisatorisches Geschick und Flexibilität gefordert hat und weiter fordern wird. Beruflich wurde ich auf besondere Weise mit Herausforderungen konfrontiert. Noch wichtiger wurde der Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette, um die Kundenbedürfnisse (intern und extern) zu verstehen und auch umzusetzen. Dabei habe ich auch viel Neues gelernt, zum Beispiel den Einsatz von neuen Tools, um die gesetzten Ziele dennoch zu erreichen und die Projekte erfolgreich erledigen zu können. Positive Erfahrungen habe ich mit Webex gesammelt. Jedoch ist für mich der zwischenmenschliche Aspekt, der durch die Webcalls und –konferenzen etwas verloren ging, sehr wichtig. Daher ist Homeoffice für mich in meiner Position keine ganzheitliche Lösung, jedoch für gewisse Aufgaben sicherlich sinnvoll, sofern die Einrichtung und das Umfeld zu Hause den nötigen Anforderungen entsprechen. Da meine sozialen Verpflichtungen (zum Beispiel Vereinstätigkeiten) auch für diese Zeit weggefallen sind, konnte ich meine freie Zeit abends und an den Wochenenden vollends mit meiner Familie geniessen oder für meine Weiterbildung und den Freizeitsport nutzen.»

Jaroslaw Korman Verkaufsleiter bei Eisberg Legnica (PL)

«In der letzten Woche vor der Coronakrise war ein Termin mit dem grössten Gastrokunden in Polen geplant. Das Treffen hat aufgrund des Reise- und Kontaktverbots bis heute nicht stattgefunden. Das zeigt, wie stark die Gastronomie in Polen von der Krise getroffen wurde. Auch der Umsatz im Gastrobereich erholt sich nur langsam. Gemeinsame Projekte mit Hügli Polen mussten beispielsweise vorerst auf Eis gelegt werden. Die Coronakrise beeinflusst aber auch unseren Betrieb: In der Produktion haben wir eine Stunde Pause zwischen den Schichten eingeführt, um Kontakte zwischen den Mitarbeitenden zu vermeiden. 

Das tägliche Temperaturmessen, Händedesinfizieren sowie Maskentragen in allen Bereichen verlängert und verlangsamt den Arbeitsablauf – und beeinflusst die Produktivität. Auch in der Administration haben es die Kollegen nicht einfach. Wochenlanges Homeoffice in der Wohnung mit der ganzen Familie, darunter mit Kleinkindern, erschwert die Konzentration. Das Vorantreiben mancher Projekte dauert ohne Face-to-face-Kontakt länger. Das Wesentliche ist jedoch, dass durch das Einhalten sämtlicher Massnahmen alle unsere Mitarbeitenden gesund blieben. Wir alle sind uns bewusst, welche Folgen eventuelle Erkrankungen und Quarantäne im ohnehin wegen des Virus geschwächten Ergebnis mit sich bringen würden. Dies ist die beste Motivation, weiterhin alle notwendigen Massnahmen umzusetzen, um die Krise gesund zu überstehen.»