Regionalität ist Trumpf

Die Süddeutsche Truthahn AG (Sütag) in Ampfing setzt auf qualitativ hochwertiges und regional produziertes Putenfleisch. Beim Bioputenfleisch ist das Unternehmen Marktführer in Deutschland und für den Schweizer Detailhandelsriesen Coop produziert die Sütag Putenfleisch nach Schweizer BTS-Standard.

Die Süddeutsche Truthahn AG (Sütag) trägt ihr wichtigstes Alleinstellungsmerkmal bereits im Namen. Als einziger grösserer Putenschlachtbetrieb zwischen Norddeutschland und Italien punktet das Unternehmen durch seine Regionalität. «Wir sind die einzigen, die ihre Produkte unter den Herkunftsbezeichnungen 'geprüfte Qualität Bayern' oder 'Regionalfenster Baden-Württemberg' verkaufen können», erläutert Georg Kirchmaier, der bei der Sütag für das Qualitätsmanagement zuständig ist. In Deutschland ist dies ein relevantes Verkaufsargument, das die Sütag alleine für sich beanspruchen kann.


Die Sütag wurde 2001 von regionalen Putenmästern in Ampfing gegründet. Mit ihren rund 450 Mitarbeitenden ist die Sütag nach Heidemark und Wiesenhof die Nummer drei der deutschen Putenschlachter und zählt zu den grössten Arbeitgebern der Region. Die regionale Verbundenheit ist also nicht bloss ein Marketingtrick, sondern fest in der DNA des Unternehmens verankert.

Der Bio-Trend

Neben der Regionalität setzt das bayerische Unternehmen auch immer mehr auf Bio. Fast 3000 Tonnen Biogeflügel werden jährlich in Ampfing geschlachtet. Ähnlich wie der Mutterkonzern Hubers Landhendl bei den Hähnchen in Österreich, ist die Sütag Markführerin bei der Produktion von Bio-Putenfleisch in Deutsch-land. Dabei ist die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen, im Gegenteil. Im Biosegment will das Unternehmen auch in Zukunft weiter wachsen.

Der Trend hin zu mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Fleischproduktion ist auch in Deutschland angekommen. Geht es nach Georg Kirchmaier, sollte das in den nächsten Jahren auch so bleiben oder sogar noch stärker werden. In Deutschland existiert zur Zeit keine verbindliche Richtlinie zur Haltung von Puten. Aus diesem Grund setzt die Branche bei der Produktion von konventionellem Putenfleisch auf die Zertifizierung nach dem QS-Prüfsiegel. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe an Labels. Bei der Produktion von Bio-Putenfleisch ist die Sütag die Nummer eins im deutschen Markt.

Eine Herausforderung stellt dabei allerdings der stark preissensitive Retailmarkt in Deutschland dar. Denn höhere Qualität und nachhaltiger hergestellte Produkte gibt es nicht zum Nulltarif. Für Georg Kirchmaier stehen hierbei aber auch die Verbraucher in der Pflicht: «Nur wenn die Konsumenten bereit sind, für den Mehrwert einen höheren Preis zu bezahlen, wird sich der Anteil an tierfreundlich und biologisch hergestellten Geflügelprodukten weiter erhöhen.»

Geprüfte Qualität

Auch beim konventionellen Fleisch setzt die Sütag auf zertifizierte Qualität. Alle Zulieferer tragen das QS-Prüfzeichen. QS steht für geprüfte Qualitätssicherung bei Lebensmitteln. Das Label stellt umfangreiche Anforderungen an Tierhaltung, Fütterung, Transport und Schlachtung. Zu den wichtigsten An-forderungen für die Mäster gehören tiergerechte Haltung, regelmässige Tierarztbesuche, Hygienekontrollen und der verantwortungsvolle Einsatz von Arzneimitteln. Die Tiere erhalten ausserdem nur QS-zertifiziertes Futter und der Tiertransport erfolgt ausschliesslich durch QS-geprüfte Transporteure.

Auch der Schlachtprozess und die Verarbeitung der Puten wird von den Prüfern des QS-Siegels überwacht. Damit steht das QS-Prüfzeichen für unabhängig geprüfte Qualitätssicherung über den gesamten Produktionszyklus - vom Tierhalter über den Schlachthof bis hin zur Ladentheke.

Fit für die Zukunft

Stillstand ist Rückschritt. Getreu diesem Motto hat die Sütag am Standort in Ampfing in den Ausbau der Produktionsanlagen investiert. Im Sommer 2017 wurde das neue Verpackungszentrum in Betrieb genommen. Damit erhält die Verpackung deutlich mehr Platz als zuvor. Die moderne Infrastruktur mit getrennten Bereichen verbessert die Hygienestandards und führt zu einem effektiveren Verpackungsprozess.

Im Herbst dieses Jahres wird zudem die neue Hackfleischlinie eingeweiht. Mit der neuen Anlage entspricht die Sütag dem Kunden-wunsch nach frischem Geflügelhackfleisch. Auch Burger-Pattys können auf der neuen An-lage hergestellt werden. «Damit können wir jetzt ebenfalls vom Burger-Trend in Deutsch-land profitieren», freut sich Georg Kirchmaier. Und auch bei einem weit verbreiteten Problem in der Geflügelfleischproduktion bietet die neue Hackfleischlinie einen Vorteil: die Verwertung von Koppelprodukten wie etwa dem Schenkelfleisch wird mit der neuen Anlage einfacher.

QS (Branchenstandard), Bio und BTS

In Deutschland existiert zur Zeit keine verbindliche Richtlinie zur Haltung von Puten. Aus diesem Grund setzt die Branche bei der Produktion von konventionellem Putenfleisch auf die Zertifizierung nach dem QS-Prüfsiegel. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe an Labels. Bei der Produktion von Bio-Putenfleisch ist die Sütag die Nummer eins im deutschen Markt.

QS (DE)BTS (CH)Bio (DE)

Besatzdichte: 52kg/m2 für Hennen und 58 kg/m2 für Hähne

Fütterung: QS-zertifiziertes Futter

Ställe: Bodenhaltung auf Einstreu

Transportzeiten: max. 12 Stunden

Besatzdichte: 36.5 kg/m2

Fütterung: QS-zertifiziertes Futter 

Ställe: Stall mit natürlichem Tageslicht, erhöhte Sitzgelegenheiten und Auslauf in einen Wintergarten (Aussenklimabereich)

Transportzeiten: max. 6 Stunden Fahrzeit

Besatzdichte: 21 kg/m2

Fütterung: Bio-zertifiziertes Futter

Ställe: max. 2500 Tiere pro Herde, Auslauf ins Freie mit mind. 10 m2 Platz pro Tier

Transportzeiten: nicht einheitlich geregelt, je nach Verband zwischen 4 und 8 Stunden Fahrzeit