Zum Wohl der Tiere – und der Menschen

Mit Hubers gehört seit 2015 einer der Pioniere im Bereich Bio-Geflügel zur Bell-Familie. Schon vor mehr als einem Vierteljahr-hundert hat das österreichische Unternehmen mit der Verarbeitung von Bio-Poulet begonnen. Heute ist es einer der grössten Anbieter in Europa. Tendenz steigend. Denn die Nachfrage der Kunden nach Fleisch aus tiergerechter Haltung wächst weiter.

Im malerischen Lavanttal in Kärnten auf 1'100 Metern über dem Meeresspiegel liegt der Hof der Familie Zarfl. Hier leben nicht nur vier Generationen unter einem Dach – von der 89-Jährigen Urgrossmutter bis zum wenige Monate alten Baby – sondern auch rund 13'600 Hühner, die nach Bio-Standards aufgezogen werden. Zwei Herden zu je 4'800 Tieren betreuen die Eheleute Zarfl selbst. Tochter Melanie, die als ausgebildete Geflügelmeisterin schon jetzt als Hofnachfolgerin feststeht, hat 4000 Tiere. «Unsere Hendl finden hier bei uns die besten Voraussetzungen: frische Luft, sauberes Quellwasser und grosse Wiesen als Auslauf», erläutert Johannes Zarfl. «Bei uns ist einfach Natur pur. Und das merkt man unseren Tieren auch an.»

Die Familie Zarfl gehört zu rund 100 Mastbetrieben in Österreich und Süddeutschland, die die Huber-Gruppe mit Bio-Poulets und -Truten beliefern. «Wer mit uns in diesem Bereich zusammenarbeiten möchte, muss mindestens bereits seit drei Jahren Bio-Landwirt sein und den gesamten Betrieb auf diese Form der Land-wirtschaft umgestellt haben», erklärt Sylvia Huber, verantwortlich für Marketing und Vertrieb bei Hubers Landhendl.

Zudem müssen die Mäster im Vergleich zur herkömmlichen Aufzucht zahlreiche Richtlinien einhalten. Dazu gehört beispielsweise, dass deutlich weniger Tiere auf grösserer Fläche gehalten werden, sie Auslauf ins Freie erhalten und biologisches, gentechnikfreies, regionales Futter fressen. Wachstumsförderer sind ebenso verboten wie der vorbeugende Einsatz von Antibiotika. Es zeigt sich ohnehin, dass die tiergerechte Haltung und das hochwertige Futter die beste Gesundheitsvorsorge für das Geflügel ist. 

Und auch die Möglichkeit, sich mit Gras und Steinen auf der Weide oder mit dem Einstreu in den Ställen zu beschäftigen sowie eine ausreichende Ruhephase während der Nacht, tragen zum guten Gedeihen der Tiere bei. Für die Biohähnchenmast wird zudem eine spezielle Rasse eingesetzt. Die Hühner mit dem typischen braunen Federkleid wachsen langsam, sind sehr vital und robust. Das Ergebnis kann man schmecken: Das Pouletfleisch ist schön zart und besonders aromatisch.

Huber startete bereits zu Beginn der 1990er Jahre als erster Betrieb in Österreich mit der Aufzucht von Bio-Hühnern. Denn das Gründerehepaar Maria und Johann Huber hatte schon früh erkannt, dass sich sein Unternehmen nur mit herausragender Qualität am Markt behaupten kann. Heute macht der Anteil an Bio-Geflügel mehr als zehn Prozent am Gesamt-geschäft aus. Und die Nachfrage wird weiter steigen. «In den vergangenen Jahren ist der Absatz von Bio-Geflügelprodukten bei uns rasant nach oben gegangen», erzählt Sylvia Huber. «Das Bewusstsein der Verbraucher im Hinblick auf Tierwohl und artgerechte Haltung wächst und wird auch unser Geschäft weiter beflügeln.»

Auch bei Familie Zarfl steht das Wohl ihrer Hühner an erster Stelle. «Wenn es den Tieren gut geht, geht es auch uns gut», lautet die Devise des Landwirts. Bereits seit 15 Jahren zieht er Bio-Geflügel auf, seit fünf Jahren als Lieferant der Huber-Gruppe. Die Küken kommen einen Tag nach dem Schlüpfen auf den Hof und bleiben im Durchschnitt 60 Tage dort. In dieser Zeit dürfen sie maximal 40 Gramm pro Tag zunehmen. Auch das besagen die Bio-Anforderungen. «Jede Partie, die wir aufziehen, ist anders, daher ist es für uns jedes Mal wieder eine spannende Erfahrung, wenn neue Küken kommen», berichtet Johannes Zarfl. Für die Hinterlassenschaften der drei Herden hat er ebenfalls eine sinnvolle und nachhaltige Verwendung gefunden: Ein Teil wird zu hochwertigem Biodünger für End-kunden aufbereitet, der Rest geht als Dünger zurück an die Futtererzeuger. Somit schließt sich der Kreislauf.